Wann kann der Arbeitgeber auf einen befristeten Arbeitsvertrag zurückgreifen?

Der befristete Arbeitsvertrag wird auf bestimmte Zeit für die Erfüllung einer bestimmten Aufgabe geschlossen. Er kann keinesfalls eine Beschäftigung im Rahmen der gewöhnlichen, laufenden Geschäftstätigkeit des Unternehmens zum Gegenstand haben, denn eine solche Beschäftigung muss in einem unbefristeten Arbeitsvertrag geregelt werden.

Mit einem befristeten Arbeitsvertrag kann die zeitweilige Abwesenheit eines Arbeitnehmers aufgrund von Krankheit oder ein vorübergehender, außergewöhnlicher Anstieg des Arbeitsaufkommens überbrückt oder die Verrichtung saisonaler Arbeiten geregelt werden, um nur einige Beispiele zu nennen.

Ist der Arbeitsvertrag weder an eine bestimmte vorübergehende Tätigkeit noch an eine etwaige Startphase des beschäftigenden Unternehmens geknüpft, kann davon ausgegangen werden, dass der Arbeitsvertrag nicht den gesetzlich vorgesehenen Bestimmungen entspricht und in einen unbefristeten Arbeitsvertrag umzuwandeln ist.

Wie wird ein befristeter Arbeitsvertrag abgeschlossen?

Der befristete Arbeitsvertrag muss zwingend schriftlich abgeschlossen werden und außer dem Vertragsgegenstand bestimmte Angaben enthalten (das Datum, an dem der Vertrag endet oder die Mindestlaufzeit des Vertrages, den Namen des vertretenen Arbeitnehmers, eine Verlängerungsklausel usw.).

Das Arbeitsgesetzbuch sieht ausdrücklich vor, dass ein befristeter Arbeitsvertrag schriftlich festzusetzen ist, da er andernfalls in einen unbefristeten Arbeitsvertrag umzuwandeln ist.

Für welchen Zeitraum kann ein befristeter Arbeitsvertrag höchstens geschlossen werden?

Vorbehaltlich einiger gesetzlichen Ausnahmen läuft ein befristeter Arbeitsvertrag höchstens 2 Jahre. Er kann zweimal verlängert werden, wobei die Gesamtdauer des Vertrages, einschließlich Verlängerungen, 24 Monate nicht überschreiten darf.

Er endet automatisch an dem von den Parteien festgelegten Zeitpunkt, so dass keine Einhaltung einer Kündigungsfrist notwendig ist.

Wird der Arbeitsvertrag nach Ablauf der Vertragsdauer fortgeführt, so verwandelt er sich in einen unbefristeten Arbeitsvertrag.

Kann ein befristeter Arbeitsvertrag vor Ablauf der Vertragsdauer gekündigt werden?

Wird ein befristeter Arbeitsvertrag vorzeitig vom Arbeitgeber gekündigt ohne, dass eine grobe Pflichtverletzung durch den Arbeitnehmer vorliegt, hat der Arbeitnehmer Anspruch auf Schadensersatz in Höhe eines pauschalen Satzes von höchstens 2 Monatslöhnen.

Im Falle einer vorzeitigen Kündigung durch den Arbeitnehmer kann der Arbeitgeber Schadensersatz in Höhe von höchstens einem Monatslohn einklagen, wenn ihm durch die vorzeitige Vertragsauflösung ein Schaden entsteht.

Der befristete Arbeitsvertrag kann jederzeit im gemeinsamen Einvernehmen der Parteien aufgelöst werden.